Test: Fame ApolloNexus im Musikeralltag – 1200-W-Säulensystem mit 8-Kanal-Mixer & Bluetooth
Kurzfazit: Das Fame ApolloNexus vereint kräftigen Live-Sound, sinnvolle DSP-Funktionen und einen vollwertigen 8-Kanal-Mixer in einem erstaunlich mobilen Säulensystem. Im Praxistest auf einem Schulhof-Gig mit kompletter Band überzeugten Druck, Transparenz und Headroom. Die iOS-App macht den Mix aus dem Publikum kinderleicht, einzig die fehlende Android-App trübt das Gesamtbild minimal.
Warum dieses Säulensystem spannend ist
Säulen-PAs sind für Solo-Acts, kleine Bands und Corporate-Events längst Standard, weil sie schlank wirken, unauffällig bleiben und schnell aufgebaut sind. Das ApolloNexus legt hier noch eine Schippe drauf: 1200 Watt Peak treffen auf einen 12-Zoll-Subwoofer und insgesamt zwölf 2,75-Zoll-Treiber in den Säulen. Mit bis zu 127 dB SPL, integriertem 8-Kanal-Mixer, Bluetooth-Streaming und App-Steuerung entsteht eine All-in-one-Lösung für Musiker:innen, DJs und Präsentator:innen, die ohne externes Mischpult auskommen möchten.
Aufbau & erster Eindruck
Das modulare Konzept kombiniert einen Subwoofer, der zugleich Endstufe und Mixer beherbergt, mit zwei Säulenmodulen. Das Aluminiumgehäuse wirkt robust, das Packmaß bleibt kompakt, und dank der mitgelieferten Tasche sind die Säulenelemente schnell verstaut. Für die Montage stehen ein 35-mm-Standardflansch oder Stative zur Wahl. Im Test platzierten wir die Säulen links und rechts auf Stativen für ein klassisches Stereo-Setup. Der Aufbau war in wenigen Minuten erledigt, die Verkabelung blieb übersichtlich, zusätzliches Equipment war nicht erforderlich.
Der integrierte 8-Kanal-Mixer im Überblick
Die Kanäle 1 bis 4 sind als XLR/Klinke-Kombibuchsen ausgeführt und lassen sich zwischen Mic-, Guitar- und Line-Level umschalten; ein Reverb ist hier direkt an Bord, was Gesang und akustischen Instrumenten zugutekommt oder sogar eine E-Gitarre direkt ins System ermöglicht. Die Kanäle 5/6 liegen als 6,35-mm-Line-Eingänge vor und eignen sich etwa für Keyboards, Effektgeräte oder eine zweite Gitarre. Kanäle 7/8 sind wahlweise als 3,5-mm-AUX oder via Bluetooth nutzbar, ideal für Zuspieler vom Smartphone, Tablet oder Laptop. Über symmetrische Line-Outs lässt sich ein externes Mischpult anbinden oder ein zweites ApolloNexus für echten Stereo-Betrieb koppeln. In der Praxis bekam jede Quelle ihren eigenen Kanal: Vocals, E-Drums, Bass per DI und zwei mikrofonierte E-Gitarren. Monitoring lief separat, der FoH-Mix kam komplett aus dem ApolloNexus.
DSP, Presets & App-Steuerung
Acht integrierte Effekte, darunter Reverb auf den ersten vier Kanälen, sorgen für die nötige Räumlichkeit im Live-Gesang. EQ-Presets erleichtern die Anpassung an verschiedene Anwendungen, etwa mit betonten Tiefen für elektronische Musik oder fokussierten Mitten für Sprachbeschallung. Ein separater Sub-Level-Regler erlaubt es, den Bassanteil unabhängig zu justieren, was im Freien besonders hilfreich ist. Die iOS-App steuert Lautstärken, Mutes, Effekte und Szenen; wahlweise gibt es einen Simple-Modus mit den wichtigsten Parametern und einen Professional-Modus für Feintuning. Schade ist ausschließlich, dass es derzeit keine Android-Version gibt. Unabhängig davon ermöglicht das gut ablesbare LCD am Gerät schnelle Eingriffe ohne App: Pegel prüfen, Reverb anpassen oder ein Preset wechseln gelingt live in Sekunden.
Fame ApolloNexus Test – Der Härtetest: Outdoor-Gig mit kompletter Band
Beim Schulhof-Auftritt liefen Vocals, E-Drums, Bass (eigener Amp plus DI) und zwei mikrofonierten E-Gitarren vollständig über das System. Der 12-Zoll-Subwoofer lieferte eine definierte Kick und einen druckvollen, sauberen E-Bass ohne Mulm. Die Mitten ließen Gesang mühelos durchsetzen, während die Gitarren griffig im Band-Gefüge blieben. Die Höhen wirkten klar bis 20 kHz, ohne Schärfen, und die Abstrahlung zeigte sich sowohl draußen als auch drinnen angenehm homogen. Schon mit dem Master auf zwölf Uhr war die Fläche souverän beschallt; die maximal möglichen 127 dB SPL lassen genug Reserven für kleine bis mittelgroße Veranstaltungen, ohne das System an seine Grenze zu treiben. Das sorgt für entspanntes Arbeiten und stabile Dynamik.
Transport & Handling
Im Alltag überzeugt das System durch einfache Logistik: Der Subwoofer ist solide gebaut und gut zu tragen, die Säulenelemente verschwinden kompakt in der Tasche. Mehr braucht es nicht, um vom Proberaum in den Club oder zum Outdoor-Gig zu pendeln. Gerade für mobile Setups oder als Back-up-PA im Bandbus ist diese Reduktion auf das Wesentliche ein echter Vorteil.
Einsatzprofile – für wen eignet sich das ApolloNexus?
Singer-Songwriter profitieren von der unkomplizierten Plug-and-Play-Arbeitsweise und dem integrierten Reverb auf den Vocal-Kanälen. DJs und Party-Beschallungen nutzen Bluetooth-Streaming und passende Presets für schnellen, druckvollen Sound. Für Corporate-Events und Präsentationen zahlen sich Sprachverständlichkeit, unauffällige Optik und der schnelle Auf-/Abbau aus. Bands ohne externes Mischpult können direkt ins System spielen und bekommen mit acht Kanälen genug Flexibilität für Quartette oder Quintetts. Wer mehr Leistung wünscht, koppelt ein zweites ApolloNexus und erhält einen skalierbaren Stereo-Verbund.
Fame ApolloNexus Test: Klangbewertung
Im Tiefton spielt das System satt und kontrolliert bis etwa 35 Hz hinab, was sich besonders in der Kick der E-Drums und im E-Bass positiv bemerkbar macht. Die Mitten sind durchsetzungsstark, was Vocals und Gitarren eine klare Präsenz im Mix verleiht. Die Höhen bleiben bis 20 kHz transparent, ohne unangenehme Härten, und die Abstrahlung wirkt indoor wie outdoor gleichmäßig und homogen.
Technische Daten – Kurzüberblick
Leistungsmäßig stehen 1200 Watt Peak bereit, der maximale Schalldruck beträgt bis zu 127 dB SPL. Die Bestückung besteht aus einem 12-Zoll-Subwoofer und zwölf 2,75-Zoll-Treibern in den Säulen. Der integrierte Mixer bietet acht Kanäle mit umschaltbaren XLR/Klinke-Kombi-Eingängen inklusive Reverb auf 1–4, zwei Line-Inputs auf 5/6 sowie AUX oder Bluetooth auf 7/8. Die DSP-Sektion stellt EQ-Presets, insgesamt acht Effekte und einen separaten Sub-Level bereit. Gesteuert wird wahlweise am LCD-Display oder per iOS-App mit Simple- und Professional-Modus; Bluetooth-Audio ist integriert. An Anschlüssen gibt es neben den Kombibuchsen und Klinken auch symmetrische Line-Ausgänge. Für die Montage sind 35-mm-Flansch oder Stative vorgesehen, und die mitgelieferte Tasche erhöht die Mobilität im Alltag.
Stärken & Schwächen
Klanglich liefert das ApolloNexus viel Headroom, einen ausgewogenen Gesamteindruck und die Souveränität, auch komplexere Band-Setups ohne zusätzliches Pult zu meistern. Der integrierte 8-Kanal-Mixer, die durchdachte DSP-Ausstattung mit Presets und Sub-Level sowie die iOS-App mit Szenenspeicherungen beschleunigen den Workflow spürbar. Der schnelle Aufbau und das kompakte Packmaß unterstreichen die Tauglichkeit für mobile Einsätze. Zu den wenigen Kritikpunkten zählen die fehlende Android-App und das naturgemäß nicht federleichte, wenn auch sehr robuste Subwoofer-Gehäuse, was bei Solo-Gigs ohne Aufzug bedacht werden sollte.
Fame ApolloNexus Test – Fazit: Viel PA fürs Geld – besonders für mobile Musiker:innen
Das Fame ApolloNexus erfüllt genau die Erwartungen an eine moderne Säulen-PA: ein druckvolles, kontrolliertes Low-End, verständliche und tragfähige Mitten, angenehme Höhen und eine homogene Abstrahlung. Mixer, DSP und App sind sinnvoll integriert, der Aufbau geht schnell von der Hand, und der Transport bleibt unkompliziert. Für Singer-Songwriter, Duos, DJs sowie kleine bis mittelgroße Bands ist das System eine sehr empfehlenswerte Komplettlösung. Wer mit iOS arbeitet, erhält einen echten Komfort- und Speed-Vorteil; Android-Nutzer:innen bedienen das Gerät hingegen direkt am Panel, was dank klarer Menüführung ebenfalls zuverlässig und live-tauglich gelingt.


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