Spotify startet Lossless für Premium – was Musiker:innen jetzt wissen sollten
Spotify liefert endlich, worauf viele gewartet haben: Lossless-Audio für Premium-Abonnent:innen. Der Rollout hat begonnen und erreicht bis Oktober schrittweise über 50 Märkte – darunter bereits Deutschland, Österreich, Dänemark, Niederlande, Portugal, Schweden, Japan, Australien, Neuseeland, USA und UK. Premium-Nutzer:innen sehen in der App eine Benachrichtigung, sobald Lossless für ihren Account freigeschaltet ist.
Was bedeutet „Lossless“ bei Spotify?
Mit Lossless streamt ihr Songs in bis zu 24-bit/44,1 kHz FLAC. Das heißt: mehr Details, sauberere Transienten, feinere Hallfahnen und weniger Artefakte – kurz: eine hörbar präzisere Darstellung eurer Produktionen. Spotify spricht davon, dass nahezu jeder Song im Katalog in Lossless verfügbar wird.
Technische Eckdaten auf einen Blick
- Format: FLAC
- Auflösung: bis 24-bit/44,1 kHz
- Plattformen: Mobil, Desktop, Tablet
- Geräte: Viele Spotify-Connect-Devices (u. a. Sony, Bose, Samsung, Sennheiser). Sonos und Amazon-Geräte erhalten Support ab nächstem Monat.
- Hinweis zu Bluetooth: Klassisches Bluetooth hat nicht genug Bandbreite für echte Lossless-Übertragung – das Signal wird komprimiert. Für echte Lossless-Wiedergabe sind Kabel (Kopfhörer/DAC) oder Spotify Connect empfehlenswert.
- Daten & Latenz: Lossless-Dateien sind größer; der erste Start eines Tracks kann minimal länger dauern, danach ist er gecached.
So aktiviert ihr Lossless in der Spotify-App
- Profil-Icon oben links → Einstellungen & Datenschutz
- Medienqualität öffnen
- Für WLAN, Mobilfunk und Downloads jeweils Lossless wählen (neben Low/Normal/High/Very High).
- Aktivierung pro Gerät vornehmen.
– In Now Playing und im Connect-Picker erscheint ein Lossless-Indikator, wenn es aktiv ist.
Pro-Tipp: Für die stabilste Lossless-Wiedergabe nutzt WLAN + kabelgebundene Kopfhörer/aktiven Lautsprecher/DAC oder einen Spotify-Connect-Receiver.
Warum das für Musiker:innen wichtig ist
Lossless ist nicht nur „nett für Audiophile“, es verändert auch, wie eure Mischungen wahrgenommen werden:
- Feindynamik & Transienten: Mehr Mikrodetails in Becken, Percussion und Vocal-S-Lauten werden hörbar. Überkompression, harte De-Esser-Einstellungen oder „Grain“ in Sättigern treten stärker zutage.
- Low-End-Klarheit: Sub-Informationen und Kick-Tiefbass trennen sich besser – ein sauberes Low-End-Management (HP-Filter, Phasenlage, Mono-Compatibility) zahlt sich aus.
- Räumlichkeit: Reverb-Tails, Chorus/Flanger-Modulation und M/S-Breite wirken stabiler und weniger „verwaschen“ als bei verlustbehafteten Codecs.
- Loudness vs. Qualität: Da der Codec weniger kaschiert, klingen übermäßig laute, hart limitierte Masters schneller angestrengt. Ein gesundes Headroom-Konzept mit True-Peak-Kontrolle ist wichtiger denn je.
Mini-Checkliste fürs Studio
- Master-Tiefe: Wenn möglich 24-bit liefern.
- True-Peak: Max. –1,0 dBTP als sicherer Richtwert gegen Inter-Sample-Peaks.
- Dither: Beim Export von 24-bit auf 16-bit Dither korrekt setzen (falls benötigt).
- Stereo-Breite: Mono-Kompatibilität prüfen (Bass-Mono unter ~120 Hz erwägen).
- Referenzen: Lossless-Referenztracks gegenhören; auf Transienten, Sibilanz und Hallfahnen achten.
- Metadaten & Übergänge: Bei nahtlosen Album-Tracks (Live/Concept) die Track-Grenzen sorgfältig setzen – Lossless macht Schnittkanten hörbarer.
Für Hörer:innen: flexible Qualitätsstufen
Spotify lässt euch pro Verbindungstyp wählen: Low, Normal, High, Very High und jetzt Lossless – inklusive Datenverbrauch-Hinweisen. So entscheidet ihr selbst, wann ihr maximale Qualität wollt (z. B. zu Hause) und wann ihr Daten spart (unterwegs).
Verfügbarkeit & Ausblick
Der Rollout läuft jetzt und weitet sich bis Oktober aus. Deutschland ist bereits dabei. Weitere Connect-Geräte, u. a. Sonos und Amazon, folgen im nächsten Monat. Premium-Abonnent:innen erhalten eine In-App-Benachrichtigung, sobald Lossless freigeschaltet ist.
Fazit: Lossless auf Spotify Premium ist ein großer Schritt – für Hörer:innen und für alle, die Musik produzieren. Nutzt die Gelegenheit, eure Mischungen und Master unter Lossless-Bedingungen zu checken, kleine Artefakte zu glätten und eure Releases in der bestmöglichen Qualität zu präsentieren.

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